November 2024

Unser Geld, unsere Werte

Wie Familienunternehmen mit Sale & Lease Back ihre Zukunft sicher

Familiengeführte Produktionsunternehmen bilden das Rückgrat der deutschen Industrie. Sie stehen für Stabilität, Innovationskraft und Tradition – und zugleich vor den Herausforderungen von Digitalisierung und Fachkräftemangel. Sale & Lease Back-Modell bietet eine flexible Lösung, um die nötige Transformation zu finanzieren, ohne die Werte und Identität zu gefährden.

Rund 90 Prozent aller aktiven Unternehmen hierzulande sind familiengeführt. Sie sichern 52 Prozent der Arbeitsplätze und generierten Stand 2023 über die Hälfte des Umsatzes der deutschen Volkswirtschaft. Viele von ihnen sind auf positivste Weise von gestern: Jedes zweite der Top 500 Familienunternehmen in Deutschland ist älter als 100 Jahre1, und die ältesten unter den familiengeführten Firmen existieren bereits seit dem 14. Jahrhundert. Sie formen damit die Basis des deutschen Mittelstandes und der deutschen Wirtschaft insgesamt.

Familienunternehmen stehen zurecht im Rufe, durch die hohe Identifikation ihrer aktiv engagierten Inhabenden wertebeständig und wenig anfällig für kurzfristige Trends oder unternehmerisches Abenteuertum zu sein. Sehr wohl anfällig sind sie aber für die Problemseiten der zwei großen Herausforderungen Fachkräftemangel und Digitalisierung. Die belasten auch die tradtionsreichsten und stabilsten familiengeführten Firmen – und sind mit Wertebeständigkeit und solidem Wirtschaften allein nicht zu lösen.

Digitalisierung als Dämpfer des Fachkräfteproblems

Ohne Frage wirkt der Fachkräftemangel als Kostentreiber: Zum einen weitet sich die Suche nach qualifiziertem Personal zeitlich wie auch aufwandstechnisch enorm aus. Zum anderen wissen gut ausgebildete Fachkräfte um ihren steigenden Stellenwert und fordern entsprechend auch steigende (Einstiegs-)Gehälter. Als weiterer kostenrelevanter Faktor zeigt sich laut dem Jahresmonitor 2022 der Stiftung Familienunternehmen das Outsourcing von Prozessen oder Dienstleistungen.

Hilfe in dieser Situation könnte überraschenderweise ausgerechnet von der zweiten der vormals genannten Herausforderungen kommen – der Digitalisierung. Hier zeigte die Studie „Potenzialindex Deutschland“ jüngst erstmals konkret auf, wie die verstärkte Nutzung digitaler Technologien die Brisanz des Fachkräftemangels in Deutschland deutlich abmildern kann2. Sie verglich einen prognostizierten Fachkräftebedarf bei dem aktuell herrschenden Digitalisierungstempo mit dem bei einem Szenario mit beschleunigter Digitalisierung im Jahr 2035. Das Ergebnis: In der deutschen Wirtschaft lässt sich der Mangel an Fachkräften bis 2035 um 1 Million benötigte Arbeitskräfte senken, wenn digitale Lösungen besser implementiert und genutzt werden. Die Einsparung ergibt sich vor allem durch effizientere Arbeitsprozesse und die bessere Nutzung vorhandener Personal-Ressourcen. Kurz gesagt also: Transformation.

Stark vereinfacht ausgedrückt liegt ein Teil der Lösung mithin auch darin, mehr aus dem herauszuholen, was man hat. Dazu passt, was der Jahresmonitor der Stiftung Familienunternehmen bereits 2023 als das „Ausschöpfen der Maßnahmen im vorhandenen Werkzeugkasten“ bezeichnete: Die Unternehmen würden größte Hoffnungen (gleichbedeutend mit starkem Engagement) in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen des bestehenden Personals setzen3. Allerdings mit dem Effekt steigender Lohnkosten – womit sich der Kreis zum Kostentreiber Fachkräftemangel schließt.

Familieneinfluss prägt auch Mittelbeschaffung

Bei der Suche nach Mitteln, die diesen Kostenbedarf decken, muss eine kulturelle Eigenheit von Familienunternehmen betrachtet werden: Die Wurzeln in Familiensystemen sorgen für einen signifikanten Fokus auf nicht-ökonomische Handlungsparameter. Was trendig bisweilen als „purpose-getrieben“ bezeichnet wird, ist in Familienunternehmen allerdings alles andere als ein Trend – es ist das traditionelle Festhalten an starken Grundsätzen und das Phänomen der Familiness. Dieses beschreibt den Einfluss der Familie auf das Unternehmen, der im Endeffekt durchaus auch finanzielle Entscheidungen mitformen kann. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Ziele wie die Wahrung familiärer Werte, das Wahrnehmen gesellschaftlicher Verantwortung, das Stützen der Firmenreputation und eine Kundenbindung, die stark auf einer persönlichen Beziehungspflege fußt.

Finanziell relevant wird das vor allem dadurch, dass die Mittel um all das um- und durchzusetzen zu relevanten Teilen den Privatvermögen der Unternehmerfamilien entspringen. Diese Vermögen sichern die Liquidität der Unternehmen meist stark oder sind zumindest intensiv mit ihr verquickt. Und das bringt fast automatisch die Kausalkette „Unser Geld, unsere Werte“ mit sich. Nicht unbedingt in Form eines Entscheidungsabsolutismus – aber es sorgt dafür, dass Familienunternehmen durchaus mit dem Thema „Mittelbeschaffung durch Fremdbeteiligung“ hadern. Denn sie bedeutet immer ein Mitspracherecht für Externe. Ein Aspekt, der sich mit dem Konzept der Familiness auf ähnliche Art mischt wie Öl mit Wasser: nicht unmöglich, aber eher schwierig.

Das Geld für Investitionen in Digitalisierung und Entkoppelung vom Fachkräftemangel-Problem kommt darum idealerweise nicht von außen. Und selbst wenn es unternehmensseitig gern eingeworben werden würde, ergäbe sich noch eine Hürde: Familienunternehmen sind zwar im Raster von Privat Equity Firmen, werden aber bei nicht ausreichenden Investitionen in digitale und nachhaltige Transformation für sie uninteressant4.

Sale & Lease Back als Finanzierungslösung

Als Alternative zu klassischen Krediten oder der mittelerlösenden Beteiligung Dritter bietet Sale & Lease Back-Modell attraktive Vorteile. Es ist eine banken- und rating-unabhängige, Asset-basierte Finanzierungsform, bei der Maschinenparks oder Produktionsanlagen an eine Leasinggesellschaft verkauft und direkt zurückgeleast werden. Als Partner für die Anlagenbewertung und Durchführung der Transaktionen empfehlen sich Spezialisten wie die Hamburger Nord Leasing GmbH.

Durch den Verkaufserlös wird bisher gebundenes Kapital zu liquiden Mitteln, die innerhalb kürzester Zeit bereitstehen. Gleichzeitig wird durch das Zurückleasen der Maschinen die Produktionsfähigkeit des verkaufenden Unternehmens ununterbrochen gewährleistet. Die gewonnenen Mittel können gezielt in Fortbildungsprogramme, digitale Technologien und den Aufbau des nötigen Know-hows investiert werden.

Fazit

Familiengeführten Produktionsunternehmen sind mit ihrer Wirtschaftskraft und Tradition gleichsam Basis und Stolz des deutschen Mittelstands. Um in ihrer schlagkräftigen Rolle zu bestehen, müssen sie aber Herausforderungen wie den Fachkräftemangel aktiv angehen und die Chancen des digitalen Wandels nutzen. Sale & Lease Back ist dabei eine Option für die Beschaffung nötiger finanzieller Mittel. Es erlaubt finanzielle Flexibilität, ohne die Kontrolle aus der Hand zu geben. Die Lösung wird damit zu einem Weg, traditionelle Firmenwerte selbstbestimmt zu wahren und gleichzeitig zukunftsfähig zu werden.


1Digitalisierung in deutschen Familienunternehmen: Empirische Befunde zu Status quo, Zielsetzung und Erfolgsfaktoren (2022). Wittener Institut für Familienunternehmen, Universität Witten/Herdecke
2 Potenzialindex 2024: Potenziale der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft. Vodafon Institut für Gesellschaft und Kommunikation / prognos
3Fachkräftemangel aus Unternehmenssicht: Auswirkungen und Lösungsansätze. Jahresmonitor der Stiftung Familienunternehmen (2022)
4Private Equity und Familienunternehmen – Ziemlich beste Freunde? Pwc 2023


Thomas Vinnen

Geschäftsführender Gesellschafter

T +49 40 33 44 155-155
M +49 172 980 88 10
moc.g1734037629nisae1734037629ldron1734037629@nenn1734037629iv1734037629
vCard Download


»DER ARTIKEL IST AUCH ONLINE AUF DER WEBSITE DER „UNTERNEHMEREDITION“ VERFÜGBAR«